Orgelführung am Patrozinium
Im Rahmen des Patroziniumsfestes der Pfarrei St. Georg lud Kantor Andreas Feyrer zu Orgelführungen in die Georgskirche ein, die auf große Resonanz stießen. Feyrer beherrscht nicht nur das Spiel an der Orgel wie er es bei den Gottesdiensten und Konzerten beweist, sondern er glänzte auch bei den Orgelführungen mit enormem Fachwissen, sodass er die Teilnehmer der Führungen auf eine spannende Reise in die Welt der Königin der Instrumente entführte. In lebendiger Weise mit vielen praktischen Beispielen veranschaulichte er die Funktionen einer Orgel und ging dann speziell auf die Georgsorgel und ihre Mängel ein, die eine Neuanschaffung dieses Instruments unumgänglich machen. „Die Orgel ist nicht jetzt nach 35 Jahren defekt, sondern es war ein Fehlkonzept von Anfang an“, erinnert der Kantor und nannte als ersten Stichpunkt „Platzmangel“. Er erklärte, dass in das historische Orgelgehäuse von 1767, das für 22 Register vorgesehen gewesen war, 48 Register eingebaut worden seien.
Da die Pfeifen laut Feyrer keinen Platz gehabt hätten, seien einige unter dem Chorpodest sowie in einem Schrank in der Wand untergebracht worden. Jede ausgelagerte Pfeife werde nach seinen Aussagen mit einem Schlauch mit Wind versorgt, dadurch sei die Windversorgung instabil und außerdem höre man die ausgelagerten Pfeifen schlecht. „Windversorgung“ war dann das nächste Stichwort. Durch die schlechte Windversorgung klinge laut Kantor die Orgel immer etwas verstimmt. Die Pfeifen seien schon so oft gestimmt worden, dass das Material darunter gelitten hätte und einige Pfeifen sogar soweit eingeknickt seien, dass keine Luft mehr durchkomme. Andreas Feyrer bestätigte der Orgel auch eine schlechte Traktur, sprich Verbindung von Taste zu Pfeife: „Einige Töne bleiben hängen und stören das Orgelspiel, wodurch die Orgel nicht mehr konzerttauglich ist.“ Einige Orgelstücke wurden vom Kantor angespielt, um aufzuzeigen, dass bereits nach einigen Sekunden Töne hängen bleiben. Andreas Feyrer erinnerte am Ende jeder Führung, dass 2012 der Förderverein Georgsorgel in das Leben gerufen worden sei, um die Finanzierung des Orgelneubaus zu schultern.
Mit einem Beitritt zum Förderverein oder einer Spende könne das kulturerhaltende Orgelprojekt unterstützt werden, informierte Kantor Feyrer, der auf den Flyer und die Homepage des Fördervereins Georgsorgel für weitere Infos hinwies. Um dringend benötigte weitere finanzielle Mittel für die Restaurierung des Orgelprojektes zu beschaffen, organisiert der Förderverein „Georgsorgel“ anlässlich des Patroziniumsfestes auch eine Zinnaktion. Angesprochen waren alle Haushalte, die überflüssiges, vielleicht schon verstaubtes Zinngeschirr zu einem guten Zweck abgeben wollten. „Wir sind sehr positiv überrascht von der unerwartet großen Resonanz der Aktion“, berichtet der Vorsitzende des Orgelfördervereins Hans Paulus. Aus diesem Grund wird die Zinnaktion um 14 Tage bis Mitte Mai verlängert, wozu ausgediente Zinngegenstände und -geschirr im Pfarrbüro St. Georg am Malteserplatz 4 abgegeben werden können.